Neujahrsempfang mit Feierstunde zum 40-jährigen Jubiläum des CDU-Gemeindeverbandes Korb
Am 10. Januar 2014 fand in Korb bereits zum dritten Mal der gemeinsame Neujahrsempfang der CDU Korb, der CDU/ Freie Wähler- Gemeinderatsfraktion und des Landtagsabgeordneten Matthias Pröfrock in der Alten Kelter statt. In diesem Jahr stand dieser ganz im Zeichen des 40-jährigen Gründungsjubiläums des CDU-Gemeindeverbands Korb.
Der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Matthias Pröfrock blickte auf das vergangene Jahr zurück und betonte, wie dankbar man sein könne, dass wir hier leben zu dürfen: „Unsere Heimat hier im Remstal ist einzigartig. Es ist ein Privileg, es ist etwas Besonderes, hier leben zu dürfen. Wir alle gemeinsam haben einen großen Auftrag. Auch unsere Kinder und Enkel sollen einmal sagen können: Es ist ein Glück, in Korb zu leben!“
Dafür habe auch eine umsichtige und weitsichtige Kommunalpolitik in Korb beigetragen. Daran haben in Korb viele mitgewirkt. Ihren Anteil daran haben auch diejenigen Männer, die vor 40 Jahren die Korber CDU gegründet haben und die die Entwicklung dieser Gemeinde maßgeblich mitgeprägt haben.
Passend zum diesjährigen Motto wurden zwei Korber Köpfe interviewt: zwei der vierzehn Gründer des CDU-Gemeindeverbandes blickten im Interview mit Matthias Pröfrock auf die vergangenen vier Jahrzehnte zurück. Robert Leinemann und Josef Dolzer nahmen die Zuhörer mit auf eine spannende Zeitreise und gewährten Einblicke in die Herausforderungen, mit denen Korb in den vergangenen 40 Jahren zu kämpfen hatte.
Die Gründung der CDU Korb fiel in eine bewegte Zeit: Die Union stellte zum ersten Mal seit Gründung der Bundesrepublik nicht den Kanzler. Im Remstal war die FDP noch Volkspartei, die „katholische“ CDU im evangelischen Stammland hingegen noch nicht völlig akzeptiert. Alfred Entenmann, der damalige Bürgermeister von Hegnach und seit 1964 Landtagsabgeordneter des Wahlkreises Waiblingen, war Impulsgeber für die Gründung der CDU Korb, um die Union vor Ort, bei den Wengertern und Handwerkern stärker zu verankern.
Anfang der 1970er Jahre, berichtete Josef Dolzer, bestimmten im Wesentlichen drei große Themen die öffentliche Diskussion in Korb. Zunächst ging es um nichts Geringeres als die Eigenständigkeit der Gemeinde. Korb sollte 1971, so sah es der Plan der damaligen Landesregierung vor, nach Waiblingen eingemeindet werden. Das wühlte die Bürger in Korb auf und erhitzte die Gemüter. „Auf jedem zweiten Auto in Korb klebte ein Aufkleber mit dem Spruch „7054 – Korb muss bleiben.“ Selbst Erwin Teufel, Anfang der 1970er Jahre noch junger Staatssekretär im baden-württembergischen Innenministerium, wurde in den Konflikt eingeschaltet. Teufel forderte: „Ihr müsst zeigen, dass Ihr für Waiblingen nicht unerlässlich seid, und als eigenständige Gemeinde selbst erfolgreich die Aufgaben erledigen könnt“, so Dolzer weiter. Schließlich hatte die Korber Hartnäckigkeit Erfolg: Korb schloss sich, mit Kleinheppach zusammen und blieb eigenständig.
Damit hatten die Korber auch die Möglichkeit selbst zu entscheiden, wie sie mit der vom Landkreis geplanten Müllverbrennungsanlage im Dornhau umgehen wollten. Bis Ende der 1960er Jahre hatte jede Gemeinde ihre eigene Mülldeponie, so Robert Leinemann: „Der Müll wurde einfach in eine Grube gekippt, welche mit Erde überdeckt wurde.“ Viele fürchteten damals, im Müll zu ersticken. 1972 wurde die Abfallbeseitigung per Gesetz den Kompetenzen des Kreises zugeordnet. Der Landkreis beschloss schließlich eine Müllverbrennungsanlage im Naherholungsgebiet Dornhau zu bauen. Die Korber fürchteten um die Qualität des Korber Weins und das Naherholungsgebiet. Korb klagte mehrfach gegen das Projekt. Nach einem zähen Ringen verzichtete der Landkreis 1996 endgültig auf die Müllverbrennungsanlage im Dornhau.
Das dritte Thema, das Anfang der siebziger Jahre in Korb diskutiert wurde, war die Rebflurbereinigung. Dolzer lobt diesen Schritt: „Heute, vierzig Jahre später, ist auf den Flächen die damals nicht bereinigt wurden, hauptsächlich Wald zu sehen, auf den bereinigten Flächen wachsen Reben.“ Dennoch war es damals nicht einfach die Bereinigung durchzusetzen. Viele Winzer fürchteten einen dreijährigen Ertragsausfall. Schließlich wurde der Ertrag jedoch um 20 bis 40 Prozent gesteigert und der Arbeitsaufwand um 30 Prozent gesenkt.
Der Blick in die Geschichte Korbs mit Leinemann und Dolzer weckte viele Erinnerungen, gerade bei den älteren Gästen, die mit großem Stolz auf den Erfolg ihrer Gemeinde blicken können.
Einen Blick vorwärts ins Jahr 2014 wagte Matthias Pröfrock, bevor Susanne Bloching aus der Arbeit der Gemeinderatsfraktion berichtete. Schließlich werden am 25. Mai 2014 Gemeinderäte, Ortschaftsräte, die Kreistage und die Regionalversammlung neu gewählt. Er bedankte sich bei allen Kandidatinnen und Kandidaten, die sich einbringen werden, die etwas tun wollen, die mit ihrem Gesicht, mit Ihrer Reputation für sich und für die Liste CDU und Freie Wähler stehen.
Mit dem Wunsch, das Jahr 2014 möge voll Gesundheit, Glück und Erfolg sein, wurde der anschließende Empfang eingeleitet, der Gelegenheit zum ausführlichen Gespräch bei Wein und Brezeln gab.